Wie wollen wir arbeiten?

Es ist ernüchternd zu sehen, wie viel Unbehagen unter Filmschaffenden herrscht. Wie viel Angst.

Angst einen Job nicht zu bekommen, Angst einen Job zu verlieren oder nie mehr in der Filmbranche zu arbeiten. Angst vor Krankheit und deswegen auszufallen. Angst vor Erschöpfung. Angst vor Armut. Angst den Mund auf zu machen, Angst vor negativen Konsequenzen. Angst vor Fehlern. Angst etwas zu fordern. Angst etwas abzulehnen. Angst vor Übergriffen.

Wir finden allmählich heraus, was uns einschränkt und wie wir nicht arbeiten wollen. Es wird Zeit, dass wir lernen zu sagen, wie es stattdessen laufen kann oder soll.

Ich möchte auf dieser Webseite auf einige Aspekte eingehen und versuchen neue Wege zu finden bzw. aufzuzeigen. Den Anfang mache ich mit

Work-Life-Balance, Vereinbarkeit

Vor zehn Jahren, am 14. April 2014, habe ich in meinem Blog „SchspIN – Gedanken einer Schauspielerin“ das erste Mal gefragt Kino, Kinder, Karriere: Wie familienfreundlich ist die Filmbranche?

Seit dem hat sich wenig geändert. Nur wenige Filmschaffende haben die Möglichkeit, ein ausgewogenes Leben zu führen (Stichwort Work-Life-Balance), Filmschaffende mit Familienverpflichtungen können diese kaum mit ihrem Beruf vereinbaren. Zu viele Kreative gehen der Branche verloren.

2023 habe ich am Berlinale-Kongress „Familiengerechtes Drehen“ von Pro Quote Film als Expertin mitgewirkt. In der Folge beauftragten sie mich mit der Erstellung eines Maßnahmenkatalogs. Ich habe stattdessen die Webseite ffd PQF Familienfreundliches Drehen als Ratgeber und Informationsportal entwickelt. Die Seite ging am 19. Februar 24 online.

Auf Alles für die Filmfamilie konzentriere ich mich zunächst auf drei Vereinbarkeits-Inhalte, die die Diskussion in der Branche voranbringen und hoffentlich zu positiven Veränderungen führen werden:

Und außerdem…

läuft in unserer Filmfamilie leider noch mehr schief.

  • Es wird gemobbt, es gibt Machtmissbrauch und körperliche, auch sexuelle Übergriffe. Zu viele haben dies schon am eigenen Körper erlebt, zu viele haben es mitbekommen und geschwiegen.
  • Filmschaffende werden diskriminiert weil sie sind wer sie sind.
  • Großer Reichtum und große Armut stehen nebeneinander und sind auf seltsame Weise miteinander verbunden.

Diese und weitere Themen möchte ich beizeiten ebenfalls behandeln.

Alles für die Filmfamilie.

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